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Urlaub im Schwarzwald
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Jubiläumskonzert der Stadtjugendkapelle in der adidas Arena
„Krieg der Sterne“ unter freiem Himmel
Musikalisches Feuerwerk der Stadtjugendkapelle Herzogenaurach zum 40-jährigen Bestehen
HERZOGENAURACH — Trotz der unbeständigen Witterung strömten am Samstagabend über 800 Hör- und Schaulustige in die adidas-Arena, um ein Konzert der Superlative unter freiem Himmel mitzuerleben. Zu dem musikalischen Feuerwerk hatte die Stadtjugendkapelle Herzogenaurach anlässlich ihres 40-jährigen Bestehens eingeladen.
Die Zuschauer waren mit Wolldecken, Isomatten und Sitzkissen angerückt, um sich gegen die Kälte zu schützen und so mancher wärmte sich mit einem Schnäpschen von innen auf. Norbert Engelmann hatte das Jubiläums-Open-Air bewusst unter das Motto „Menschen, die uns begegnet sind“ gestellt, denn er hegte schon lange den Wunsch, seinen Vorgänger Fritz Mensching nach dessen neunjähriger „Abstinenz“ wieder einmal ans Dirigentenpult zu bekommen.
Mensching nahm die Einladung an und holte mit Hilfe der 60 Musikerinnen und Musiker des ersten Orchesters den Wilden Westen und damit auch ein Stück vergangener Geschichte der Stadtjugendkapelle in die Arena; immerhin hatte das erste Orchester mit dem Stück „Oregon“ in den 1980er Jahren beim Wertungsspiel einen großen Erfolg für sich verbuchen können.
Als weiteren Gastdirigent stellte Engelmann seinen Kollegen Wilhelm Koenen vor, der den Insidern vor allem als Wertungsrichter bekannt sein dürfte. Mit einer eigenen Komposition ließ er einen feurigen Tanz vorüberziehen und gewährte so einen hörbaren Einblick in die Tiefe der russischen Seele.
Im zweiten Teil des Konzerts kamen vor allem Filmmusikfans auf ihre Kosten, zumal sie auch noch Bilder bzw. Ausschnitte aus den jeweiligen Filmen auf der Großleinwand des Factory Outlets verfolgen konnten, während die Musik dazu live zu hören war. So wurden zum Beispiel „Krieg der Sterne“ und „Gladiator“ fast schon zu einem Kinoereignis.
Weniger erquicklich war es, auch den Musikern auf der Leinwand zuzusehen, denn die unvermeidliche, wenn auch nur geringe Verzögerung, mit der die Übertragung sichtbar wurde, ließ sich nicht mit dem Gehörten auf einen Nenner bringen — was besonders beim Dirigat störte. Man hätte besser auf die gut gemeinte Videoübertragung der jungen Menschen verzichtet, die übrigens erstmals ganz in Schwarz gekleidet waren, was dem Gesamteindruck des Orchesters gut zu Gesicht stand und dem Anlass entsprach. Ihnen muss an dieser Stelle besonderes Lob ausgesprochen werden, denn sie schafften es trotz der Kälte, das musikalische Feuerwerk lebendig werden zu lassen.
Ehemalige zu Gast
Insgesamt wurden in den vergangenen 40 Jahren übrigens mehr als 2000 Kinder und Jugendliche von der Stadtjugendkapelle ausgebildet, berichtete Präsident Bernhard Schwab. Viele von ihnen waren am Samstag zu Gast und feierten das Jubiläum mit, das mit einem unmusikalischen und dennoch großartigen Ereignis endete.
Pünktlich zu Beginn des ersten Satzes der Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel wurde die erste Rakete gezündet und machte damit den Anfang von einem nicht enden wollenden Leuchtspektakel, das den Abendhimmel immer wieder neu „bemalte“ und das Publikum so faszinierte, dass niemand mehr an die Kälte dachte, die sich langsam aber sicher trotz Wolldecken und Sitzkissen bis in die Fingerspitzen hochgearbeitet hatte. Letztlich wurde der gelungene und abwechslungsreiche Abend von den euphorischen Besuchern durch großzügige Geldspenden belohnt.
SILKE GÖRNER
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Wertungsspiel in Fischen im Allgäu
Wertungsspiel in Fischen im Allgäu
Von Freitag bis Sonntag war die Stadtjugendkapelle Herzogenaurach zu einem Gala-Konzert zum 50-jährigen Bestehen der Jugendblaskapelle Sonthofen eingeladen. Zusammen mit den beiden Jugendblaskapellen aus Zürich und Sonthofen hat SJK ein Jugendgalakonzert mit Titeln wie „The Eagle´s Flight“, „From these Ashes“ oder „Army of the Nile“ gespielt. Mit großer Begeisterung repräsentierten die Jugendlichen Herzogenaurach und begeisterten mit Ihrem musikalischen Können die Kollegen der anderen Kapellen und auch die Zuschauer.
Untergebracht waren alle im Falkenlager in Sonthofen, welches aus Holzhütten besteht und den Jugendlichen eine etwas abenteuerlichere Unterkunft als die üblichen Pensionen bot.
Am Samstag traten wir beim 12. Internationalen Allgäu-Schwäbischen-Musikbund Jugendblasorchester-Wettbewerb 2005 in Fischen an.
An den 5 Leistungsstufen nahmen gesamt 30 Jugendblasorchester teil. In der höchsten Stufe (Leistungsstufe 1 – sehr schwer) spielten wir als Pflichtstück „Jalan, Jalan“ von Shin´ya Takahasi und als Wahlstück „The Eagle´s Flight“.
Es war ein offenes Wertungsspiel an dem 5 Punktrichter – wie beim Eislaufen anhand von Tafeln – Punkte nach 10 Kriterien je Stück vergaben.
Hierbei können wir stolz auf unsere Jungmusiker sein, da sie beim Wertungsspiel sehr erfolgreich mit dem zweiten Platz abgeschnitten haben. Neben dem Einsatz unserer Jugendlichen vor allem auch ein Verdienst unseres Musikalischen Leiters, Norbert Engelmann.
Neben einer Urkunde gab es eine Siegprämie. Außerdem konnten wir uns bei einer Sonderverlosung freien Eintritt für einen Erlebnistag im Skyline-Park Bad Wörrishofen für unser Orchester sichern.
Insgesamt erlebten wir – in unserem 40-jährigen Jubiläumsjahr – gemeinsam ein schönes, erfolgreiches Wochenende.
Von „null“ gleich auf den zweiten Platz
Jubiläumsbesuch im Allgäu führte Herzogenauracher Jugendkapelle zu Blasorchester-Wettbewerb
HERZOGENAURACH – Es war eine spontane Entscheidung. Und sie hat sich ausgezahlt. Erstmals nahm die Stadtjugendkapelle an einem „offenen Wertungsspiel“ teil und wurde gleich in der schwersten Kategorie Zweiter.
Von Freitag bis Sonntag war die Stadtjugendkapelle Herzogenaurach zu einem Gala-Konzert zum 50-jährigen Bestehen der Jugendblaskapelle Sonthofen eingeladen. Zusammen mit den beiden Jugendblaskapellen aus Zürich und Sonthofen gaben die Herzogenauracher ein Jugendgalakonzert mit Titeln wie „The Eagle’s Flight“, „From these Ashes“ oder „Army of the Nile“. Mit großer Begeisterung repräsentierten die Jugendlichen Herzogenaurach und begeisterten mit ihrem musikalischen Können die Kollegen der anderen Kapellen und auch die Zuschauer. So heißt es in einer Pressemitteilung der Kapelle.
Doch damit nicht genug: Spontan entschied man sich, wie Präsident Bernhard Schwab gegenüber dem FT erläuterte, zur Teilnahme an einem offenen Wertungsspiel, das dort angeboten wurde. Es war der 12. Internationale Allgäu-Schwäbischen-Musikbund Jugendblasorchester-Wettbewerb 2005 in Fischen.Erster Wettbewerb
Die Herzogenauracher konnten sich zum ersten Mal einem solchen musikalischen Wettbewerb stellen, weil es in heimischen Gefilden nichts Vergleichbares gibt. Sehr erfreulich sei es gewesen, dass man als Neuling gleich einen nennenswerten Erfolg erzielen konnte.
In den fünf Leistungsstufen nahmen insgesamt 30 Jugendblasorchester teil. In der höchsten Stufe (Leistungsstufe 1 – sehr schwer) spielten die Herzogenauracher als Pflichtstück „Jalan, Jalan“ von Shin’ya Takahasi und als Wahlstück „The Eagle’s Flight“. Bei diesem offenen Wertungsspiel vergaben fünf Punktrichter – wie beim Eislaufen anhand von Tafeln – die Punkte nach zehn Kriterien je Stück.Erlebnistag gewonnen
Die Kapelle kann „stolz auf unsere Jungmusiker sein, da sie beim Wertungsspiel sehr erfolgreich mit dem zweiten Platz abgeschnitten haben“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Neben dem Einsatz der Jugendlichen sei der Erfolg vor allem auch ein Verdienst des musikalischen Leiters Norbert Engelmann. Erster wurde übrigens eine Kapelle aus Friedberg bei Augsburg.
Neben einer Urkunde gab es auch für die Herzogenauracher eine Siegprämie. Außerdem konnten sich die Jugendlichen bei einer Sonderverlosung freien Eintritt für einen Erlebnistag im Skyline-Park Bad Wörishofen fürs Orchester sichern.Untergebracht waren alle Teilnehmer im Falkenlager in Sonthofen, das aus Holzhütten besteht und den Jugendlichen eine etwas abenteuerlichere Unterkunft als die üblichen Pensionen bot.
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Frühjahrskonzert
Töne nur aus dem Klarinetten-Mundstück
Alle Orchester, Lehrer und Solisten der Stadtjugendkapelle Herzogenaurach boten viel Abwechslung
Herzogenaurach – In diesem Jahr stellten sich die drei Orchester der Stadtjugendkapelle vor vollem Haus in der Schulturnhalle am Burgstaller Weg den Besuchern musikalisch vor. Höhepunkt war der Auftritt des Ersten Orchesters.
Höhepunkt des Konzertnachmittags war zweifelsohne die Darbietung des Ersten Orchesters, der Bläserphilharmonie unter der Leitung von Norbert Engelmann. Doch nicht nur die drei Orchester waren zu hören. Von den vielen Dozenten, welche die Jugendlichen der Stadtjugendkapelle ausbilden, stellten sich fünf als Solisten dem begeisterten Publikum dar. Bevor jedoch der erste Dozent im Mittelpunkt stand, war es der Bläserphilharmonie vorbehalten, mit dem diesjährigen Pflichtstück bei den Wertungsspielen in der Höchststufe „The Eagle’s Flight“ von James Curnow das Konzert zu eröffnen. Wie der Titel sagt, handelt das Stück von einer Felsenlandschaft im Gebirge in der ein Adler seine Schwingen ausbreitet und fliegt. Das Stück soll aber auch zu einer kritischen Betrachtung des Raubbaus an der Natur durch den Menschen beitragen. Mit verdientem Applaus
wurde an diesem Tag bereits beim Eingangsstück nicht gespart.Was Joan Alberti anno 1806 in seinem „Neuen Musikalischen Complimentierbuch“ über das Horn schrieb, wurde den Besuchern im Anschluss näher gebracht. Dozent Charly Hopp gab daraufhin auf besagtem Instrument die ersten zwei Sätze des Hornkonzerts von Hans Hütten zum Besten, geriet dabei ins Schwitzen und viel bekam für seinen gelungenen Vortrag Applaus.
Die drei Solisten auf der Trompete, Ausbilder Gerhard Bittruf, Michael Martin und Michael Wolf, ließen die Halle als nächstes beben, als es darum ging, die „Trompeten-Parade“, ein Solo für drei Trompeten von Fritz Mensching, zum ersten Mal live vorzutragen.
Solo-Flötistin
Aus der Feder von Cecil Chaminade stammte das nächste Stück mit dem Titel „Cecil Chaminad’s Concertino“, als Transkription für Flöte und Blasorchester. Solistin war die Flötistin Johanna Krasnopolska, die seit 2002 die Stadtjugendkapelle unterrichtet. Für ihr gekonnten Vortrag gab es tosenden Applaus. Die Bläserphilharmonie machte nun klar, dass sie auch in der Lage ist volkstümliche Musik gekonnt vorzutragen. Mit dem „Egerländer Musikantenmarsch“ von Ernst Mosch verabschiedeten sich die Musiker des
Ersten Orchesters in die Pause.Der zweite Teil des Konzerts wurde vom Schülerorchester unter Leitung von Hans-Jürgen Lorenz mit den Stücken „Sunset and the Solero“ und „One O’Clock Rock“ eröffnet. Auch das Orchester mit den jüngsten Musikern bekam für ihren Vortrag den verdienten Applaus. Bevor nochmals das Erste Orchester die Bühne zum Abschluss eines wundervollen Konzertnachmittags betrat, trug das Jugendorchester unter Leitung von Gerrit Arnzt drei Stücke vor.
Mit weiteren Solisten ging es im Programm weiter. Es folgte Andrea Schockel, die für die Ausbildung an der Klarinette verantwortlich ist. Während ihres Beitrages wurde die Klarinette in ihre Einzelteile zerlegt und immer kleiner. Am Ende blieb nur noch das Mundstück übrig und selbst diesem Teil entlockte Schockel noch wohlklingende Töne. So war es nicht verwunderlich, dass das Musikstück den Titel „Immer kleiner“ trug.
Den Abschluss im Reigen der Solisten machte der musikalische Leiter der Stadtjugendkapelle, Norbert Engelmann, mit seinem Euphonium. Er spielte auf dem Instrument in Vollendung mit hervorragender Orchesterunterstützung die „Rhapsodie für Euphonium“ von James Curnow. Das Schlussstück des Konzertes war ein Medley mit bekannten Melodien von James Last in der Bearbeitung für Blasorchester von Norbert Engelmann. Als Zugabe gab es ein weiteres Stück von James Last mit dem Titel „Einsame Flöte“.
von Roland Meister
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Festkommers zum 40 jährigen Vereinsjubiläum
Pressebericht im Fränkischen Tag am 21.03.2005:Ungebrochene Anziehungskraft seit 40 Jahren
Nicht nur Festredner Karl Freller ist bei Jubiläumsfeier voll des Lobes für die StadtjugendkapelleHERZOGENAURACH. Von einer Fotoausstellung zu 40 Jahren Stadtjugendkapelle Herzogenaurach wurden die Gäste des Festkommerses anlässlich dieses Jubiläums im Foyer des Vereinshauses empfangen.
von Roland Meister
Die wichtigsten Personen an diesem Abend waren die Gründungsmitglieder (siehe Infobox). Daneben konnte Präsident Bernhard Schwab natürlich zahlreiche Mitglieder, Freunde, Gönner und Spender sowie Vertreter aus Politik und Wirtschaft begrüßen.
Die Festrede hielt Karl Freller, Staatssekretär im Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Mit einem Zitat von Nietzsche „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“ begann seine Ansprache. Immer wieder hob Freller die Jugend hervor. Er sprach ihnen sein Lob aus für das, was sie in einer Zeit leisten, in der es für die Jugend nicht mehr so einfach sei. Vierzig Jahre alt werden, das könne jeder Verein, man müsse einfach nur abwarten.Im Laufe dieser Entwicklung von 20 Jugendlichen und 19 Gründungsmitgliedern auf 250 junge Musiker und 800 Vereinsmitglieder anzuwachsen, zeuge von einer großen Lebendigkeit und Anziehungskraft des Vereines. Wie Freller betonte, sei diese so groß, dass auch zahlreiche „Ehemalige“ von ihr nicht loskommen.
Als Suchtfaktor für solch ein Engagement bezeichnete Freller die Freude, den Spaß an der Musik, am Musizieren und am Musizieren in der Gemeinschaft. Diese Freude könne man nicht einfach kaufen, sondern sie ist Freude die man selbst herstellt.
Als bestes Gegenmittel zur „Second-Hand-Gesellschaft“ mit Computerspielen und Musik aus der Konserve bezeichnete er eine Gruppe Gleichaltriger, die gemeinsam Musik macht. Die Musikvereine, besonders die Jugend-Musik-Vereine, seien für die Gesellschaft wichtig.
Bei der Arbeit in der Stadtjugendkapelle gehe es nicht nur darum, die Stadt mit ihren Darbietungen zu bereichern, es handele sich dabei um aktive überaus erfolgreiche Jugendarbeit. Die Zusammenarbeit der Stadtjugendkapelle mit den Schulen bezeichnete Freller als vorbildliche Haltung im Sinne der bayerischen Regierung.
Der Dank des Staatssekretärs galt aber nicht nur den jungen Musikern, sondern auch dem Präsidium, den derzeit 22 Ausbildern sowie dem musikalischen Leiter Norbert Engelmann. Seien es doch gerade diese Personen, welche sich für die musikalische Ausbildung junger Menschen einsetzen.
Die folgenden Redner, Zweiter Bürgermeister Walter Nussel, Landrat Eberhard Irlinger oder Dr. Christoph Maier, alle lobten die erfolgreiche Arbeit mit der Jugend und wünschten der Stadtjugendkapelle weiterhin viel Erfolg.
Rückblick in Bildern
Die vergangenen 40 Jahre wurden in Blöcken von je zehn Jahren von aktiven Musikern der Stadtjugendkapelle, untermalt mit dementsprechenden Bildmaterial, vorgetragen. Die Gründung sowie die ersten zehn Jahre trug Peter Persin vor. Die erste Uniform, die von einem männlichen Modell aus der Kapelle vorgeführt wurde, stellte Katharina Alfes vor.
Es folgte Hans Eichler, der zusammen mit Rainer Wanjelik die Jahre elf bis 20 den Gästen näher brachte. Gerrit Arntz ließ die Jahre 21 bis 30 Revue passieren und Daniela Willert widmete sich den Jahren 31 bis zur Gegenwart.Die Gründungsversammlung fand mit 19 Interessenten im Hubmannstüberl statt, dort wo heute der Schalterraum der Raiffeisenbank ist. Der erste Auftritt war am 8. September 1964 in Buch bei Weisendorf anlässlich der Schuleinweihung. Bereits in den Anfangsjahren wurde der Urlaub als Belohnung für die jungen Musiker groß geschrieben. Unter anderen verbrachten die Musiker schöne Tage in Marseille, Mallorca, Österreich und Italien.
Nach der Ära Fritz Bock, der als Kapellmeister die ersten zehn Jahre die Geschicke der Stadtjugendkapelle leitete, folgte mit Fritz Mensching der Nachfolger, für den es eine große Herausforderung war, mit jungen Menschen zu arbeiten und zu musizieren. Gleiches gilt für Norbert Engelmann, der seit 1997 den Taktstock in Händen hält. Engelmann, ein Eigengewächs der Stadtjugendkapelle, hat dort weiter gemacht, wo Fritz Mensching aufgehört hat.
Durch das hohe musikalische Niveau der Stadtjugendkapelle ist diese mittlerweile nicht nur in Bayern, sondern in ganz Deutschland und im europäischen Ausland ein Begriff. Der Ausbildungsstand der mehr als 200 jungen Musiker spiegelt sich in den zahlreichen Leistungsabzeichen und erfolgreichen Teilnahmen an Wertungsspielen wieder.
Endlich neue Räume
Mit dem Bau des „Hauses der Musik“ in der Eichelmühlgasse hat sich die Stadtjugendkapelle den großen Traum der eigenen vier Wände erfüllt. Seit dem Jahreswechsel 2003/2004 findet das Vereinsleben in den neuen Räumen statt. Hier wird musiziert, gefeiert und organisiert. Neben den Jugendorchestern und den Ehemaligen gibt es auch die „50 Plus Generation“. Hier treffen sich die Senioren unter den Mitgliedern unter Regie von Katharina und Eberhard Alfes regelmäßig zu den verschiedensten Aktivitäten.
Der Festabend wurde durch die Bläserphilharmonie unter der Leitung von Norbert Engelmann musikalisch umrahmt. Zu jedem Jahrzehnt des Jubiläums gab es ein Musikstück aus dieser Zeit.Pressebericht in den Nordbayerischen Nachrichten am 21.03.2005:
Mit Swing und Blasmusik 40 Jahre auf allen Hochzeiten
Stadtjugendkapelle hielt Festkommers, ehrte und ließ sich allerseits Lob für Leistungen ins Notenbuch schreiben
HERZOGENAURACH — Mit einer liebevoll gestalteten Geburtstagsfeier hat sich die Stadtjugendkapelle am Samstagabend selbst beschenkt: Der gelungene Festkommers zum 40-jährigen Bestehen der Herzogenauracher Musik-Institution fiel unterhaltsam und kurzweilig aus, wenn auch zeitlich über drei Stunden ausgedehnt.
Eine ganze Reihe von politischen Ehrengästen aus Bund, Land, Kreis und Stadt war mit Geburtstagsglückwünschen ins Vereinshaus gekommen. Unisono betonten sie die große Qualität der Kapelle und deren erfolgreiche Jugendarbeit.
Die Festansprache hielt der bayerische Kultusstaatssekretär Karl Freller. Er richtete sich vor allem an die jugendlichen Musiker und lobte deren großes Engagement und ihren Zeitaufwand. Er zeigte die Vorteile gemeinsamen Musizierens auf und kam dabei auf folgenden Nenner: Musik ist nicht nur schöner Selbstzweck, sondern darüber hinaus auch für andere Lebensbereiche nützlich.
Denn Musik fördert nicht nur die Kreativität, Intelligenz, Ausdauer und Lernvermögen, sondern trägt auch zur Sozialisation der jungen Menschen bei. Freller kennt die Stadtjugendkapelle („die zur Elite der Jugendblaskapellen gehört“) schon aus Erleben und versicherte: „Es ist immer schön, wenn wir euch hören dürfen.“
Walter Nussel, zweiter Bürgermeister von Herzogenaurach, verzichtete im Hinblick auf das lange Programm auf eine Rede und wünschte einfach viel Glück und sagte Dank.
Als Fan geoutet
Landrat Eberhard Irlinger outete sich als Fan: „Eine Stadt ist reich, wenn sie so eine Stadtjugendkapelle in ihren Mauern weiß.“ Die Musikschule der Stadtjugendkapelle hob er besonders hervor. Als Geschenk hatte der Landrat einen Scheck dabei. Christoph Maier, als Landkreis-Musikratsvorsitzender der Kapelle schon lange verbunden, übergab einen Scheck im Namen des Nordbayerischen Musikbundes. In vier Zehnjahresblöcken erzählten fünf Mitglieder der Stadtjugendkapelle die Geschichte mit Hilfe von Bildern aus ihrer Sicht. Danach gab es ein Musikstück aus dem damaligen Repertoire.
Angefangen hatte alles 1964 mit einem Inserat im Amtsblatt. Danach ging es Schlag auf Schlag: Im September 1964 war schon der erste Auftritt mit drei Kirchenliedern in Buch bei Weisendorf, 1965 gestaltete die Stadtjugendkapelle den Neujahrsempfang bei den US-Soldaten auf der Herzo-Base und nach vielen weiteren Stationen kam 1966 der erste Auftritt in eigenen Uniformen – mit ausgestellten Beinen übrigens ganz im Trend der Zeit.
Ebenfalls noch 1966 folgte die erste von vielen Rundfunkaufnahmen, 1972 gab es einen Auftritt bei den Olympischen Spielen in München. 1974 dann der Wechsel des musikalischen Leiters: Fritz Bock ging und nahm einen großen Teil der Jugendlichen mit.
Fritz Mensching kam und richtete die Kapelle wieder mehr auf konzertante Blasmusik aus. Mit den Ergebnissen in den Wertungsspielen ging es auf hohem Niveau weiter nach oben.
Jede Epoche brachte neue Höhepunkte. So wurde 1992 eine eigene Big Band gegründet. In der letzten Dekade schließlich bekam das traditionelle Frühlingskonzert einen neuen Anstrich: Der zweite Teil kommt seither als Show-Teil daher. Zwischen 1998 und 2001 wirkte die Stadtjugendkapelle an verschiedenen Musicalproduktionen in Fürth mit.
Ein unterhaltsam gemachter informativer Film schilderte die „Stadtjugendkapelle in bewegten Bildern“: Steffi, Nachwuchs-Kraft der Kapelle, befragte die ehemaligen und aktiven Präsidenten (die in den Anfangsjahren noch Vorstände hießen) sowie ehemaligen und aktiven musikalischen Leiter über ihre Zeit.
Momentan wirken in der Stadtjugendkapelle rund 250 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in den verschiedenen Orchestern mit. Insgesamt hat der Verein 800 Mitglieder.
Für vierzig Jahre aktives Musizieren in der Stadtjugendkapelle (jetzt bei den „Ehemaligen“) erhielten folgende Musiker den Ehrenbrief sowie die Ehrennadel in Gold mit Diamant des Nordbayerischen Musikbundes: Peter Persin, Roswitha Pöche, Bernhard Schwab, Hermelinde Dickas, Helmut Meister und Maria Martin. Sie sowie Erwin Bauer, Anna Herbolzheimer, Alfred Lorenz, Edeltraut Martin, Paul Persin, Nikolaus Schaub, Hildegard Berthold, Hand Bock und Anton Friedl wurden darüber hinaus für 40 Jahre Förderung der Stadtjugendkapelle geehrt.
KATRIN MERKEL