Frühjahrskonzert


Fränkischer Tag

Orchester wagt sich an Deep Purple

Frühjahrsgruß Fast 500 Gäste folgten der Einladung der Stadtjugendkapelle Herzogenaurach zum traditionellen Frühjahrskonzert in die Mehrzweckhalle am Burgstaller Weg.

Den Stand ihrer Leistungen stellten die Jungmusiker umgehend unter Beweis. Mit „Fires of Manzana“ hat Michael Sweeney den Ausbruch eines Vulkans vertont. Das Schülerorchester unter Leitung von Andrea Schockel brachte das Stück so lebendig zur Geltung, dass man sich die strömenden und explodierenden Lavamassen bildhaft vorstellen konnte. Aus diesem Orchester der jüngsten Musiker wurden Daniel Scholz und Lars Töpperwien besonders gelobt, die beim populären „Final Countdown“ mit ihren Trompeten die führende Rolle übernahmen.

Dass die Stadtjugendkapelle auch traditionelle Blasmusik im Repertoire hat, zeigten die Jungmusiker mit ihrer vom Publikum vehement eingeforderten Zugabe „Infinity“, einem eigens für jugendliche Orchester komponierten Marsch.

Hans-Jürgen Lorenz legte mit seinem Jugendorchester die Messlatte wieder ein Stückchen höher und präsentierte – quasi als Uraufführung dieses Orchesters – mit „Tales of a distant Star“ von Naoya Wada ein anspruchsvolles, rhythmisch abwechselndes Musikstück, das gleichzeitig das Pflichtstück für die Mittelstufe in den anstehenden Wertungsspielen sein wird. Das von Michael Brown arrangierte „High School Musical Senior Year“ stammt aus der Musik des gleichnamigen Films. Dieses Stück hatten sich die Jugendlichen heraus gesucht und trugen es entsprechend engagiert vor. Dass auch elektronische Rockmusik in ansprechende Blasmusik vertont werden kann, zeigte das Zweite Orchester mit der Zugabe „Smoke on the Water“, im Original von Deep Purple.

Mit „Smoke“ knüpfte man auch nach der Pause an: Unter Rauch- und Lichteffekten marschierte das Erste Orchester registerweise ein und steigerte dabei die musikalische Darbietung von „Riverdance“ zu einem fulminanten Höhepunkt. Die Bearbeitung des Musicals durch den musikalischen Leiter Norbert Engelmann enthielt auch eine ausdrucksstarke Untermalung der Instrument: Ute Maier, Cornelia Schmid, Andreas Fritz und Christian Kaltenhäusser verliehen mit ihren Stimmen dem Stück eine besonders schöne Note.

Kampf gegen den Drachen

Letzterer war es denn auch, der mit seiner Moderation die Aufmerksamkeit der Zuhörer fesselte und auf die folgenden Darbietungen der Bläserphilharmonie lenkte. Allseits gehasste telefonische Ansagen führte er mit Hilfe des Publikums ad absurdum und kündigte schließlich auf seine „konventionelle“ Weise das Musikstück „Dragonfight“ von Otto M. Schwarz an. Hier ließen die Musiker unter Norbert Engelmann die Zuhörer noch einmal die Sage um einen Riesen miterleben, der im liechtensteinischen Gulfina die Bergbauern in dramatischem Kampf von einem Drachen befreit.

Mit einer hochemotionalen Parodie auf einen italienischen Fußballtrainer leitete Christian Kaltenhäusser „Moment for Morricone“ ein. Aus der Feder des Komponisten Ennio Morricone stammen hunderte von Melodien. Besonders bekannt sind seine Filmmusiken, und mit einem Potpourri daraus versetzte die Bläserphilharmonie die Zuhörer in die Erinnerung an bekannte Italowestern wie „Spiel mir das Lied vom Tod“. Auch hier wurden die Eindrücke verstärkt durch die hervorragenden Stimmen der oben genannten Sänger.

Große Bandbreite des Könnens

Wie aktuell die Blasmusik auch sein kann, belegte die Kapelle mit „Piraten der Karibik“ des bekannten Filmmusikkomponisten Hans Zimmer in der Bearbeitung von J. Bocook. Mit Witz und viel schauspielerischem Können moderierte Kaltenhäusser auch dieses Stück verdiente sich damit zusätzlichen Applaus.

Schließlich brachten die Musiker um Norbert Engelmann den Saal mit „Herp Alpert Golden Hits“ zum Swingen. Bestimmt haben alle Zuhörer Hits aus den millionenfach verkauften Alben des vielseitigen Künstlers erkannt. Mit „Oh, when the Saints“ erhielten die Zuhörer einen mitreißenden Endspurt als Zugabe. Das Konzert war – wie in den Jahren zuvor – eine äußerst gelungene Darbietung und zeigte die Bandbreite des Könnens aller Musiker.

Schwab versäumte nicht, zum Abschied auf ein weiteres musikalisches  Schmankerl, das Gemeinschaftskonzert der Stadtjugendkapelle mit den Jugendkapelle Aurachtal am 24. Oktober diesen Jahres in Herzogenaurach hinzuweisen.

31.03.09  Von: Wolfgang Niewelt

Nordbayrische Nachrichten

Musik wie ein Vulkan
Stadtjugendkapelle begeistert mit Filmmelodien

HERZOGENAURACH – Frühling, endlich Frühling. Dies erlebten musikalisch 480 Gäste beim viel umjubelten Frühjahrskonzert der Stadtjugendkapelle Herzogenaurach in der Turnhalle am Burgstaller Weg. Schülerorchester, zweites Orchester und Bläserphilharmonie spielten bekannte Filmmelodien, die das Publikum immer wieder zu Beifallsstürmen hinriss.

«Wir brauchen Helfer und ganz viel Geld«, appellierte Jörg Töpperwien an die Zuhörer. Sein besonderer Dank für ständige Zuwendungen ging dabei an Maria-Elisabeth Schaeffler. Sie habe die Stadtjugendkapelle Herzogenaurach immer schon großzügig unterstützt und den Jugendlichen eine berufliche Perspektive gegeben. Deshalb zierte das Plakat «Auch wir sind Schaeffler« die Turnhalle.

Das Schülerorchester unter Leitung von Andrea Schockel setzte zu Beginn schon dynamische Akzente mit einem musikalischen Vulkanausbruch – «Fires of Mazama«. Zwei Trompeten übernahmen bravourös die führende Rolle beim «Final Countdown«. Hans-Jürgen Lorenz zeigte die große Bandbreite seines zweiten Orchesters. «Tales of a distant Star« war ebenso vertreten wie der Rocksong «Smoke on the water« von Deep Purple.

Wabernde Nebelschwaden und Lichteffekte – Norbert Engelmann inszenierte den Auftritt seiner Bläserphilharmonie. Ein schauspielerisch begabter Christian Kaltenhäusser führte mal als Giovanni Trappatoni, mal als betrunkener Pirat in die Stücke ein. Offensiv gespielt, lautete die Devise. Stimmgewaltig präsentierte sich der Chor mit Cornelia Schmid, Ute Maier, Christian Kaltenhäusser und Andreas Fritz. Zusammen mit dem Orchester ließen sie bei «Riverdance« die Turnhalle erbeben.

Der erbitterte Kampf zwischen Riese und Drache bei «Dragonfight« löste Begeisterungspfiffe aus. Eingeleitet von einem Trommelwirbel kam anschließend der «Fluch der Karibik« über das Publikum. Den krönenden Abschluss bildete eine Zusammenstellung der größten Hits von Herb Alpert. Mit der Zugabe «When the Saints go marching in«, gespielt in der Rekordzeit von einer Minute und fünf Sekunden, entließ die Stadtjugendkapelle ein begeistertes Publikum in einen frühlingshaften Abend.

Margot Jansen
30.3.2009 18:18 MEZ