• Mit tiefem Blech auf Herbergssuche

    Das Weihnachts-Cantorium „Adveniamus“ war nun in Erlangen (St. Sebald), in Herzogenaurach (St. Magdalena) und in Uttenreuth (St. Kunigunde) zu sehen und zu hören.

    Adveniamus 2018
    Zwei Chöre und die Bläserphilharmonie der Stadtjugendkapelle Herzogenaurach boten ein fulminantes Konzert. Foto: Werner Meschede

    Die Weihnachtsgeschichte neu zu interpretieren und sie musikalisch und sprachlich in der Jetztzeit ankommen zu lassen – das war die Intention des Leiters der Stadtjugendkapelle Herzogenaurach, Norbert Engelmann, und des Pfarrers Helmut Hetzel. Das grandiose Ergebnis war „Adveniamus“, ein Weihnachts-Cantorium für gemischten Chor und Symphonisches Blasorchester. Der Komponist und der Theologe orientierten sich dabei an den Bibeltexten der Evangelisten, setzten aber durch Kommentare und Dialoge eigene Akzente und andere Schwerpunkte.

    Andrea Kaschel verschmolz die Bläserphilharmonie der Stadtjugendkapelle Herzogenaurach, den Walter-Rein-Chor Erlangen und Cantamus, den Chor des Singvereins Uttenreuth, zu einer musikalischen Einheit. Die 140 Akteure „erzählten“ – durch Sprechgesänge – die Weihnachtsgeschichte aus der Sicht Marias und Josefs. Hetzel war es wichtig gewesen, dass nicht nur Maria, sondern auch Josef zu einer tragenden Figur des Geschehens wurde und daher wurde seine Rolle als Wegbegleiter und Beschützer von Maria und dem Kind hervorgehoben.

    Die Musik von Engelmann machte das dramatische Geschehen erlebbar, fing Gefühle und Stimmungen ein. Synkopierende Begleitrhythmen simulierten etwa den beschwerlichen Weg des Paares nach Bethlehem. Schlagzeug und tiefes Blech betonten die vergeblichen Versuche, eine Herberge zu finden. Dagegen setzte Engelmann auf „volkstümliche Musik“ bei den gastfreundlichen, lebensfrohen Hirten.

    Die drei Weisen aus dem Morgenland brachten den orientalischen Rhythmus mit seiner typischen Klangfärbung mit. Ein ergreifendes Oboensolo mit Chorbegleitung ohne Text beklagte die, von Herodes angeordneten, getöteten Knaben im ganzen Land. Maria, Josef und ihr Kind konnten entkommen und „zieh’n Hand in Hand ins gelobte Land“ nach Nazareth.

    Was bedeutet uns Weihnachten im Jahr 2018? Mit einem Rap geißelte Engelmann die zunehmende Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes. Sein Fazit und sein Appell: „Kommerz, kaum Herz. Vergesst diesen Wahnsinn, findet den wahren Sinn.“ Die Zuhörer in der voll besetzten Pfarrkirche St. Magdalena in Herzogenaurach bedankten sich mit donnerndem Applaus für dieses fulminante Konzert.

    Text: Margot Jansen

  • Einladung zum Weihnachts-Cantorium Adveniamus

    Die Bläserphilharmonie der Stadtjugendkapelle Herzogenaurach, der Walter-Rein-Chor Erlangen, und Cantamus, der Chor des Singvereins Uttenreuth führen das Weihnachts-Cantorium „Adveniamus“ auf.

    Adveniamus 2018

    Das Gemeinschaftsprojekt wird in den jeweiligen Heimatorten der aufführenden Vereine dargeboten:

    • 1.12. um 17:00 Uhr in St. Sebald, Erlangen
    • 2.12. um 17:30 Uhr in St. Magdalena, Herzogenaurach
    • 9.12. um 17:00 Uhr in St. Kunigunde, Uttenreuth

    Geschrieben wurde das Werk vom Herzogenauracher Pfarrer Helmut Hetzel und dem musikalischen Leiter der Stadtjugendkapelle Herzogenaurach, Norbert Engelmann. Die musikalische Gesamtleitung über beide Chöre und über das Orchester hat Andrea Kaschel.

    Nach der erfolgreichen Uraufführung im Jahr 2015 wird dem Publikum in diesem Dezember wieder die Gelegenheit gegeben, sich von Adveniamus begeistern zu lassen.

    Der Kartenvorverkauf beginnt ab 2.11.2018. Für St. Magdalena gibt es Karten beim NN-Ticket-Point Herzogenaurach, bei Ellwanger und bei Bücher, Medien und mehr. Außerdem können Karten beim Präsidium erworben werden.

  • Volkstrauertag 2018

    Die Umrahmung der Feierlichkeiten zum Volkstrauertag gehört jedes Jahr fest zum Programm der Stadtjugendkapelle.

    Dabei sind drei Orchester beteiligt, um in allen Ortsteilen präsent sein zu können. Ein Blech-Ensemble der Bläserphilharmonie begleitet Sonntag Vormittag in Haundorf in der Kirche und stößt danach zum Rest des Orchesters am katholischen Kirchenplatz vor St. Magdalena in Herzogenaurach. In Niederndorf am Kriegerdenkmal spielte die Seniorband zeitglich. Nachmittags umrahmen die Ehemaligen am Ehrenmal in Hammerbach und eine Woche später in Hauptendorf am Gedenkstein.

    Text: Stefan Wolf


    Fotos: Werner Meschede und Carsten Komann

  • St. Martin 2018

    Auch dieses Jahr hat eine Abordnung der Bläserphilharmonie St. Martin musikalisch begleitet.

    Dieses Jahr herrschte großer Andrang beim St. Martins Umzug. Dafür sorgten sicher auch St. Martin, der Bettler und das echte Pferd. Vielleicht haben die etwas milderen Temperaturen auch dazu beigetragen – zumindest war es für die Musiker etwas angenehmer zu spielen. St. Martin war wie die Jahre zuvor eine gelungene Veranstaltung mit vielen begeisterten Kindern und Erwachsenen.

    Text: Stefan Wolf


    Fotos: Wolfgang Niewelt

  • Die „Sieben“ sorgt für einen magischen Sommerabend

    Das Sommerkonzert der Stadtjugendkapelle Herzogenaurach ist längst kein Geheimtipp mehr. In Scharen strömten die Musikfreunde auf das Vereinsgelände, um die „Musik an einem Sommerabend“ unter freiem Himmel zu genießen. Sie waren bestens vorbereitet mit ihren prall gefüllten Picknickkörben und machten es sich auf Decken oder Campingstühlen bequem.

    Open Air
    Lauschig lauschen: Das Sommerkonzert der Stadtjugendkapelle begeisterte die Zuhörer. Foto: Margot Jansen

    Die Sieben ist eine besondere Zahl, meinte Präsident Wolfgang Niewelt zur Begrüßung, denn zum siebten Mal fand die Veranstaltung statt. Das Jugendorchester unter der Leitung von Andrea Kürten hatte einschließlich der Zugaben sieben Stücke vorbereitet und auch die Bläserphilharmonie wartete mit sieben Arrangements auf.

    Mit den Trompetensoli aus „Cheerleader“ eröffneten Eric Knauth und Hannes Schwab vom Jugendorchester den Abend. Das Jugendorchester hatte mitreißende Stücke im Gepäck. Mit Roland Barretts „Zydeco Cajun Crawdad Dance“ zündete es ein Feuerwerk der guten Laune und ließ die Zuhörer an einer ausgelassenen Party teilnehmen. Das Leben genießen und eine Auszeit vom Alltag nehmen lautete das Motto nicht nur bei einem Arrangement von John Higgins, sondern auch beim Marsch „Showstopper“ von Eric Osterling. Mit „Yesterday“ von den Beatles und einer schwungvollen Polka machten sie die Bühne frei für die Bläserphilharmonie.

    Hier überließ Norbert Engelmann seiner Kollegin Lorena Gawrikow, die sonst die Juniorband leitet, den Dirigentenstab. Souverän und versiert entführte sie Orchester und Zuhörer in die Welt der Musicals und die 1980er Jahre. Highlights aus „Annie“ und „Elisabeth“ waren ebenso vertreten wie Michael Jacksons „Thriller“ oder Cyndi Laupers „Time after Time“.

    Gawrikows Vater Heinz moderierte nicht nur, sondern huldigte als Sänger dem unvergesslichen Frank Sinatra unter anderem mit „My Way“. Er ist in der Musikszene kein Unbekannter, ist eigentlich Klarinettist, aber als Vollblutmusiker sang er auch jahrelang in einer Band.

    Zweite Überraschung des Abends war Mathias Wehr. Der Klarinettist, Dirigent und Komponist gewann bereits den internationalen Schönwerth-Kompositionswettbewerb des Nordbayerischen Musikbundes für seine Komposition „Infinity“. An diesem Abend entfachte sein „Fire in the Glen“ die Leidenschaft für Irland. Er war selbst anwesend und bedankte sich mit einer Umarmung für die gelungene Interpretation bei der Dirigentin. Das Publikum bedankte sich mit viel Applaus.

    Text: Margot Jansen