• Sommerkirchweih


    Fränkischer Tag

    Das Feuerwerk fehlte, Kellner wurden getauft

    Herzogenaurach – Nein, so wirklich zufrieden sei er nicht. Zum einen habe es am Wetter gelegen, erklärt der Schausteller. Aber dafür könnten die Organisatoren nichts und das sei halt Schausteller-Los. Aber für das nicht stattgefundene Feuerwerk, da könnten die Organisatoren halt doch etwas.

    „Ab zwanzig Uhr war hier am Sonntag fast nichts mehr los.“ So ein Feuerwerk ziehe halt doch die Gäste an. Nun habe es dieses nicht gegeben, das Geld solle „sinnvoller“ investiert werden. Das aber die Schausteller von solchen attraktiven Zusätzen leben, habe niemand bedacht, vor allem nicht der Bürgermeister German Hacker, so die Kritik des Fahrgeschäftebetreibers.

    „Das Feuerwerk muss wieder her!“
    Aber auch die Kellerwirte sind nicht glücklich über diese vermeintliche Ersparnis. „Die Keller waren heuer früher leer“, erklärt einer der Ortsburschen beim Frühschoppen. „Die Herzowerke kaufen sich teure Wellen für ihr Schalthäuschen und hier wird wieder einmal am falschen Fleck gespart.“ Man dürfe, so die einhellige Meinung der Burschen, nicht dort sparen, wo es vielen anderen wiederum – auch finanziell – wehtut.

    Die Sommerkerwa im Weihersbachgelände ist nach zehn Tagen mit wechselnden Wetter vorbei. Sie gehörte wieder einmal mit zu den schönsten Kirchweihen in der Region, aber Kritik bleibt heuer nicht aus. So sei die Handhabung mit den Toiletten einfach ein Unding (siehe auch den Leserbrief links). Es könne nicht sein, dass diese spät aufgemacht und dafür früh geschlossen werden. Schön seien die Räume ja geworden, nur wenn damit die Angst vor Vandalismus einhergeht und die Anlagen darum geschlossen bleiben, mache keinen Sinn. Da wünsche sich so mancher (männlicher) Kerwasbesucher die alten Zustände wieder her.

    Erste offizielle Kellner-Taufe
    Aber auch Positives gab es zu berichten: Wer ein richtiger Herzo-Kellner werden will, der muss sich erst beweisen. Basti Mehler hat es geschafft und wurde am Sonntagabend zum Ausklang der Sommerkirchweih offiziell in den Reigen aufgenommen. Die erste offizielle Kellner-Taufe im Weihersbach.

    Die Herzo-Kellner haben sich in den letzten Jahren einen sehr guten Ruf auch über die Landkreisgrenzen erarbeitet. Bei vielen Veranstaltungen trifft der Gast aus Herzogenaurach deshalb bekannte Gesichter. So ist Herzogenaurach beim Anna-Fest in Forchheim im letzten Jahr noch mit drei Kellner vertreten gewesen, in diesem Jahr hat sich die Zahl schon verdoppelt. Schlichtweg ein klasse Leistungsbeweis für die Herzogenauracher – Qualität zahlt sich aus.

    Es ist nicht leicht den Titel eines Herzo-Kellners zu erlangen. Da wird von den Kollegen schon beobachtet, wer Leistung bringt. Basti Mehler hat es geschafft und erhielt als Erster die Kellner-Taufe im Weihersbach. Sein Orden ist einfach – eine alte Kellnerjacke, die er nun sein Eigen nennen darf. Er hat es sich verdient, so die Kollegen. Nach „Schnupperkursen“ am Altstadtfest, hat er in den letzten zehn Tagen alles gegeben und gehört ab sofort zum festen Stamm der Hero-Kellner. Und das ganz ohne Kritik mb, hep
    „Nachtschicht“sorgt für prächtige Stimmung

    SOMMERKIRCHWEIH Am Donnerstagabend waren am Weihersbach die Bänke voll besetzt.

    Herzogenaurach — Endlich mal ein gut gefülltes „Haus“, das haben sich die Wirte bei der Sommerkirchweih am Donnerstagabend sicherlich gedacht. Waren die Tage zuvor eher durchschnittlich besucht, so zog es an diesem Abend doch viele Gäste in den Weihersbach.

    „DieNachtschicht“ sorgte für prächtige musikalische Umrahmung und so standen schon am frühen Abend zahlreicheGäste auf den Bänken und sangen mit Frontfrau Christinemit. Diese startete wiederum einige Ausflüge vom Podium zu ihren Fans, die sich das sehr gerne gefallen ließen und mit guter Stimmung honorierten.

    Nicht minder weniger Stimmung herrschte im Rockzelt. Dort hatten Wulli & Co ihren Auftritt. Der Liedermacher er sorgtemit seinemProgramm dafür, dass eigentlich für jeden Musikgeschmack an diesem Abend etwas im Weihersbach geboten war.

    Ohne Ehrenamtliche geht es nicht

    Mit viel Engagement bewirten Mitglieder und Freunde der Herzogenauracher Stadtjugendkapelle dieses Jahr wieder den Glaß’nkeller auf der Sommer-Kirchweih. Solche Aktivitäten sind eine wichtige Einnahmequelle für den Verein, um damit laufende Kosten, zum Beispiel für Instrumente und für die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen, zu bestreiten. Ohne diese Einnahmen würden die relativ günstigen Mitglieder- und die Ausbildungsbeiträge deutlich höher ausfallen.

    Eine Veranstaltung wie die Sommer-Kirchweih bedeutet für den Verein einen immensen Aufwand zum Organisieren. Rund 60Helfer haben sich in die Arbeitsliste über die neun Festtage eingetragen. Hinzu kommen viele fleißige Senioren, die den Keller tagsüber bewirten. Viele Helfer stehen wiederholt am Ausschank oder an der Spülmaschine und leisten ein Mehrfaches der jüngst vereinbarten Pflichtstunden für den Verein.

    Konny Gruber beispielsweise steht nicht auf der Helferliste, ist aber einfach immer zur Stelle, wenn es gilt, die „Durstspitzen” zu bewältigen, indemer zeigt, wieman ein Weizenbier oder eine alkoholfreie Maß in kürzester Zeit einschenkt. Meistens erst nach Mitternacht, wenn Kassensturz gemacht ist, denken die Ersten Vorstände und Kassenwarte an ihren Feierabend und verabschieden die Helfer mit einem „Dankeschön!” nachHause.
    hep/nie

     

  • Wertungsspiel Neunkirchen


    Nordbayrische Nachrichten

    Sehr guter Erfolg mit Belobigung

    Was für Sportvereine die Wettkämpfe darstellen, sind für Musikorchester die Wertungsspiele. Kürzlich fuhren das Symphonische Orchester sowie das Zweite Orchester der Herzogenauracher Stadtjugendkapelle zu Wertungsspielen nach Neunkirchen am Brand. Das Symphonische Orchester trat mit 60 jungen Musikerinnen und Musikern in der so genannten Höchststufe an. Unter Dirigent Norbert Engelmann wurden zwei Stücke des Komponisten Otto M. Schwarz aufgeführt. Die Wertungsrichter belohnten die Blaskapelle mit einer «sehr guten Wertung mit Belobigung». Viel Zeit zum Erholen blieb den Musikern allerdings nicht, denn schon tags darauf erfreute das Erste Orchester mit einem dreistündigen Auftritt die Besucher der Herzogenauracher Sommerkirchweih. Erstmals in der Mittelstufe spielte das Zweite Orchester der Stadtjugendkapelle. Hans-Jürgen Lorenz dirigierte die 45 Kinder und Jugendlichen, und mit einer Altersspanne von 10 bis 16 Jahren präsentierte sich ein sehr junges Orchester dem Wertungsgremium. Mit den Stücken «Schloss Orth» von Fritz Neuböck und «Music» von John Miles verdiente sich auch das Zweite Orchester mit einer ausgewogenen Vorstellung das Prädikat «mit sehr gutem Erfolg».

  • Altstadtfest

  • Junior Bläßerwochenende auf Burg Hoheneck

    Musikalische Begegnung auf Burg Hoheneck

    Text: Wolfgang Niewelt

    Zum alljährlichen Junior-Bläserwochenende trafen sich Kinder aus mehreren mittelfränkischen Musikvereinen auf Burg Hoheneck. Neben intensiven Proben schweißte ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm die Jungmusiker zu einer Einheit zusammen, was sie in einem beachtenswerten Abschlusskonzert bewiesen.

    Der Einladung des Nordbayerischen Musikbundes zur Junior-Bläserwoche auf Burg Hoheneck bei Ipsheim folgten heuer 68 Kinder. Während Blasmusik-Orchester – wie zum Beispiel die Stadtjugendkapelle Herzogenaurach – an Pfingsten Konzerte gaben, traf sich der musikalische Nachwuchs wie in den vergangenen Jahren zu dieser Jugendfreizeit. Diesmal führte Andrea Schockel die Jungen und Mädchen im Alter von 10 bis 15 Jahren aus mehreren Musikvereinen Mittelfrankens zusammen. So trafen sich Kinder aus Aurachtal, Eckental, Eltersdorf, Herzogenaurach, Nürnberg, Rednitzhembach, Velden und anderen Vereinen.

    Andrea Schockel leitet derzeit das Schülerorchester der Stadtjugendkapelle Herzogenaurach und ist stellvertretende Bezirksdirigentin des Nordbayerischen Musikbundes für Mittelfranken.

    Um die große Schar der jungen Musikerinnen und Musiker individuell zu betreuen, hatte Andrea Schockel weitere professionelle Ausbilder engagiert: Alexandra Maier führte das Klarinetten-Register, Stefan Böck die Flöten, Andreas Bolleininger probte mit den Trompetern, Ingo Kürten betreute das Tiefe Blech, Hornisten und Saxofonspieler waren bei Charly Hopp bestens aufgehoben, und Wolfgang Schniske führte das Schlagzeug-Register.

    Damit neben den intensiven Musikproben auch das Freizeitvergnügen nicht zu kurz kam, stellten Svenja Britting und Lisa Bauer ein pädagogisches Rahmenprogramm auf die Beine, das bei allen Kindern bestens ankam: So waren im Rahmen einer Würfelrallye Wissens- und Scherzfragen zu beantworten, knifflige Aufgaben zu lösen und Geschicklichkeitsspiele zu bestehen. Wissen Sie beispielsweise, was in der Mitte von Rom steht? Auflösung siehe unten.

    Dieser gelungene Mix aus Musizieren und Freizeitvergnügen motivierte alle Kinder zu höchsten Leistungen und bewirkte, dass sich aus der bunt zusammen gewürfelten Gruppe in kürzester Zeit eine harmonische Einheit bildete. Aber auch die Dozenten sammelten beim Üben und Experimentieren mit den Kindern neue Erfahrungen.

    Pure Spielfreude war bei einem fulminanten Abschlusskonzert im Rittersaal der Burg Hoheneck zu hören. Hier wurden schließlich die einzelnen Instrumentenregister zu einem Orchester vereinigt. Andrea Schockel hatte die Musikstücke auch unter pädagogischen Gesichtspunkten ausgewählt: Andreas Bolleininger dirigierte zuerst die sehr anspruchsvollen und abwechslungsreichen „Vier Elemente des Lebens“ von Alois Wimmer. Beim „Soul Bossa Nova“ unter Ingo Kürten blieb kaum ein Bein still, und Andrea Schockel ließ das Publikum das James-Bond-Thema erraten. Ihre Zugabe, eine Blasmusik-Version von „Smoke on the Water“ hätte Ritchie Blackmore und seinen Deep Purple sicherlich auch gefallen.

    Beim Abschied war sich jedes Kind gewiss: „Nächstes Jahr bin ich wieder dabei!“
    (Auflösung des o.g. Rätsels: das „o“)

    Bild 1 (von Dr. Georg Krieger): Abschlusskonzert im Rittersaal auf Burg Hoheneck

    Bild 2 (von Ingo Kürten): Nach harten Proben ist Party angesagt.

  • Bergkirchweih