• Musikalisches Drei-Sterne-Menü – Musik à la carte

    Der Höhepunkt im musikalischen Jahr der Stadtjugendkapelle fand wieder am Sonntag in der Heinrich-Lades-Halle in Erlangen statt: Das Frühjahrskonzert. Die drei jugendlichen Orchester der Stadtjugendkapelle Herzogenaurach servierten dem Publikum „Musik à la Carte“.

    Frühjahrskonzert Plakat

    Das Schülerorchester trat zusammen mit der Bläserklasse der Realschule am Europapark, Erlangen, auf, und aufgrund dieser Kooperation dirigierten Renate Aßmann-Englhardt, Realschule, und Christian Kaltenhäußer, Stadtjugendkapelle, abwechselnd das Gemeinschaftsorchester. Sehr findig war Kaltenhäußer darin, in allen dargebotenen Musikstücken einen Bezug zu etwas Essbarem, also zum Thema des Abends, zu finden. Sei es bei der Prehistoric Suite von Paul Jemmings, aus der stampfende Brontosaurier oder sanft gleitende Flugechsen herauszuhören waren, oder beim Grasshopper Dance von Richard Saucedo. Klar war, dass die jungen Schüler, die noch keine zwei Jahre in dieser Konstellation zusammenspielen, eine Klasse-Leistung dargeboten haben.

    Altersgemäß nahm anschließend das Jugendorchester die Plätze auf der Bühne ein und eröffnete mit dem Mutmach-Lied “Try Everything” ein aufregend gestaltetes Fünf-Gänge-Menü bestehend aus verschiedenen Genres der Musik. Andrea und Ingo Kürten hatten mit dem Jugendorchester die Stücke, die beschwingte Musik aus der Westernzeit (Shakleford Banks von Jay Bocook), der Klassik (Golliwogg’s Cakewalk, Claude Debussy) und aus tanzrhythmischem Pop (Lady Marmelade) darbot, bis zur Perfektion einstudiert. Klar, dass auch dieses Orchester erst nach einer Zugabe die Bühne verlassen durfte.

    Den zweiten Teil des Konzertes bestimmte die Bläserphilharmonie unter Norbert Engelmann. Schon der „Aperitif“ wartete mit einer Überraschung auf, denn Engelmann hatte dieses Stück eigens für dieses Konzert komponiert und als Premiere dargeboten. Katherina Ruppert und Tobias Komann aus dem Ersten Orchester moderierten gekonnt und humorig ihre Stücke an. Schwungvoll ging es klassisch mit Dvoraks Slawischem Tanz Nr. 8 weiter, während mit Jurassic Park von John Williams ein Klassiker sinfonischer Musik als Hauptgericht serviert wurde. Arabesque von S. R. Hazo entführte in die Welt des Orients. Dieser äußerst gelungene musikalische Gang enthielt unter anderem Tuba als Klangteppich, verführerische Flötensprossen und filigranes, knackiges Schlagwerk.

    Mit KingKong schloss das Menü mit einem wiederum klanggewaltigen Werk, das vom Orchestermitglied Patrick Hahn für sinfonisches Blasorchester bearbeitet wurde. Doch noch ein Musik-Dessert wurde vom Publikum vehement verlangt, und mit einem mitreißend gespielten Deep-Purple-Medley erfüllte die Bläserphilharmonie den Wunsch nach einer Zugabe.

    Doch damit nicht genug: Alle drei Orchester, über 150 Jungmusiker, versammelten sich auf der Bühne, um sich gemeinsam mit The Beauty and the Beast zu verabschieden. Der langanhaltende Applaus machte klar: Jedes der drei Orchester hat sich mit dieser Musik à la Carte einen musikalischen Michelin-Stern verdient.

    Text: Wolfgang Niewelt


    Bild 1: Beeindruckende Kooperation von Schülerorchester und Bläserklasse.
    Bild 2: Ingo Kürten mit dem Jugendorchester
    Bild 3: Trompetenregister des Jugendorchesters
    Bild 4: Tobias Komann und Katharina Ruppert moderieren gekonnt durch das Menü der Bläserphilharmonie
    Bild 5: Geschafft: Die vier Dirigenten freuen sich über das Können ihrer Orchester. Von links nach rechts: Christian Kaltenhäußer, Renate Aßmann-Englhardt, Ingo Kürten und Norbert Engelmann.
    Fotos: Wolfgang Niewelt

  • Feinjustierung bis zur Perfektion

    Wie jedes Jahr traf sich die Bläserphilharmonie der Stadtjugendkapelle Herzogenaurach am vergangenen Wochenende, um für ihr Frühjahrskonzert am 7. Mai 2017 in der Heinrich-Lades-Halle in Erlangen, ihren Programmstücken den letzten Schliff zu verpassen.

    Am Freitag wurde das Probenwochenende mit einer Gesamtprobe eröffnet, um sich auf die Klangverhältnisse im Schullandheim Obersteinbach anzupassen. Diese wurde von Christian Kaltenhäuser geleitet. Samstag kam dann auch der Stammdirigent Norbert Engelmann und weitere Instrumentalausbilder, wie Andrea Kürten und Clemens Vykydal, welche die Registerproben am Samstagvormittag durchführten, um einen einheitlichen Klang in den einzelnen Registern zu erzielen. Am Nachmittag wurden diese Verbesserungen in den Gesamtzusammenhang der Stücke eingebettet.

    Abends traf man sich noch zu gemütlichem Beisammensein mit Spielen und Snacks. Am letzten Tag des Probenwochenendes gab es auch noch einen Gesamtdurchlauf aller Stücke, um die Situation beim Konzert zu simulieren. Nach einem letzten gemeinsamen Mittagessen war das anstrengende aber erfolgreiche Probenwochenende für die ca. 50 jungen Musiker schon vorbei.

    Doch Ausruhen war den Musikern nicht recht gegönnt. Noch am Sonntagabend sowie am Maifeiertag trafen sich die Musiker für jeweils ein Ständchen, das Vereinsjubilaren gespielt wurde und warben damit gleichzeitig für das Konzert am kommenden Sonntag. Dieses steht dieses Jahr unter dem Motto „Musik à la carte“, um dem ganzen Konzert mehr Würze hinzuzufügen und um das Publikum wie bei einem guten Gericht klanglich in neue Welten vordringen zu lassen. Am Frühjahrskonzert beteiligen sich neben der Bläserphilharmonie auch das Schülerorchester in Kooperation mit der Realschule am Europakanal Erlangen sowie das Jugendorchester der Stadtjugendkapelle Herzogenaurach. Karten gibt es noch an den bekannten Vorverkaufsstellen in Herzogenaurach und Erlangen sowie an der Abendkasse.

    Text: David Niewelt


    Norbert Engelmann bei der Gesamtprobe mit der Bläserphilharmonie. Fotos: Sandro Herbig

  • Open Air Konzert 19. Juli

    Stadtjugenkapelle Herzogenaurach veranstaltete am Dienstagabend alljähliches Konzert auf dem Vereinsgelände bei perfektem Wetter für Open-Air.

    Open Air Plakat 2016

    Bei den letzten Proben am späten Nachmittag stand die Sonne noch hoch und die Musiker hatten ganz schön zu schwitzen. Auch die ersten Gäste suchten sich noch schattige Plätze bei 29° Celsius und besten Open-Air Voraussetzungen. Gegen 19.30 Uhr zu Beginn des Konzertes, das durch das Jugendorchester eröffnet wurde, hatte sich aber fast überall ein angenehmer Schatten auf der Wiese der SJK ausgebreitet und zusammen mit der warmen Sommerluft perfekte Bedinungen für einen tollen Konzertabend geschaffen, den viele Zuhörer zum Picknicken nutzten. Das Jugendorchester, welches dieses Jahr ausnahmsweise unter der Leitung von Norbert Engelmann, dem musikalischen Leiter des Vereins, stand, lud das Publikum mit unterschiedlichsten Stücken zum Entspannen ein. Die jungen Musiker bedienten unterschiedlichste Genre von modernem Pop über sinfonische Blasmusik bis hin zu traditionelleren Stücken. Nach einer kurzen Pause war dann die Bläserphilharmonie zu hören. Dieses Jahr unter Dirigat von Andres Kürten, die mit Norbert Engelmann für dieses Konzert Rollen getauscht hatte . So wurde es für beide Dirigenten nach einem anstrengenden Jahr zum Schluss nochmal richtig spannend und keine Sommermüdigkeit konnte auftreten, wie die Orchesterleiterin dem Publikum erklärte.

    Doch das Ergebnis der Orchester zeigte, dass beide Dirigenten ihr Handwerk gut verstehen, denn auch das erste Orchester überzeugte mit einem abwechslungsreichen Programm. Dabei wurden es auch ein wenig selbstironisch. Oft sei man als Blasorchester mit dem Klischee der biertrinkenden Polkaspieler konfrontiert. Dass das bei der SJK anders ist, konnte man bei mehreren herausragenden Blasmusikstücken hören, doch wie es klingen könnte, wenn manch anderes Orchester nach vier Stunden Bierzelt und ein paar Maß spielt, vertonte Thomas Doss unterhaltsam komödiantisch in einer Scherzpolka. So wurden am Ende des Konzertes Zugaben-Rufe laut und der Wunsch durch zwei Stücke erfüllt.

    Text: Katharina Ruppert


    Fotos: Wolfgang Niewelt

  • Probenwochenende Jugendorchester 2016

    Impressionen vom Probenwochenende des Jugendorchesters in Obersteinbach vom 10. bis 12. Juni 2016.


    Fotos: Stadtjugendkapelle

  • Begeisterndes Frühjahrskonzert mit kleinem Jubiläum

    Aufs Neue schafften es die Orchester der Stadtjugendkapelle Herzogenaurach, ein großes Publikum in die Heinrich-Lades-Halle zu locken und mit einem Feuerwerk an hochklassiger sinfonischer Blasmusik zu begeistern.

    Das diesjährige Frühjahrskonzert stand unter keinem festen Motto, und so konnten die Dirigenten der drei jugendlichen Orchester alle Register ziehen, um ansprechende Musikstücke auszusuchen. Schon der Einstieg in das Konzert ließ aufhorchen: Das Projekt Schülerorchester zusammen mit der Bläserklasse der Realschule am Europakanal Erlangen legte die Messlatte hoch. Beliebte Melodien wie „Hawaii Five-0“ oder Michael Jacksons „Thriller“ war man eher von älteren Orchestern gewohnt, doch die Jüngsten meisterten alle Stücke unter der wechselnden Leitung von Clemens Vykydal und Franz Josef Bickel mit Bravour, so dass es nicht beim „Final Countdown“ blieb, sondern nach rauschendem Applaus eine Zugabe gegeben werden musste. Bemerkenswert auch, dass die beiden Orchesterhälften mit nur zwei gemeinsamen intensiven Probentagen auskamen, um sich zu einer Einheit zu formen.

    Aus dem klassischen Repertoire schöpfte Andrea Kürten, als sie den Part des Jugendorchesters mit Rossinis Ouvertüre zu „Wilhelm Tell“ eröffnete und den Konzertsaal mit vollem Klang füllte. Zu jedem Stück brachte sie zur Veranschaulichung und zum Amüsement der Zuhörer passende Requisiten mit. So war jedem klar, was kam, als sie mit einem „Laserschwert“ ans Dirigentenpult trat, dieses dann aber doch gegen ihren Taktstock tauschte. Die „Klonkrieger“ am Schlagwerk folgten brav ihrem Dirigat der „Star Wars Saga“. Dass ein sinfonisches Blasorchester auch leise Töne beherrscht, bewies Kürten mit der musikalischen Geschichte über den amerikanischen Fluss „Shenandoah“ von Robert Sheldon. Für ein Highlight im Stück „Green Onions“ von Al Jackson sorgte Lars Töpperwien aus der Bläserphilharmonie mit seinem brillanten Trompetensolo. Klar, dass auch dieses Orchester erst nach einer Zugabe von der Bühne gehen durfte.

    Nach der Pause eröffnete der Musikalische Leiter der Stadtjugendkapelle, Norbert Engelmann, den zweiten Teil des Konzertes mit seiner Bläserphilharmonie. Mit dem „Königsweg“, „El Camino Real“, von Alfred Reed, heizte er nicht nur dem Publikum ein, sondern brachte auch sein Orchester ins Schwitzen, wie es Johanna Fritz und Tobias Komann humorvoll moderierten. Mit höchst anspruchsvollen, aber doch gefälligen Musikstücken wie „Mont Blanc“, „How to Train Your Dragon“ oder „Journey to the Lion’s Castle“ erzählte die Bläserphilharmonie seinem Publikum viele wundervolle Geschichten auf musikalische Weise. Nach der modernen Neuauflage von Romeo und Julia in Form von Leonard Bernsteins „West Side Story“ genoss das Orchester die stehenden Ovationen und den lang anhaltenden Applaus des Publikums. Die Bläserphilharmonie überraschte seinen Dirigenten mit einem Geschenk und das Publikum mit der Nachricht, dass dies das zwanzigste Frühjahrskonzert unter Engelmanns Leitung war.
    Mit einem Experiment verabschiedeten sich alle rund 150 Jungmusiker von ihren Zuhörern, indem sie, wiederum zu einem „Final Countdown“, ein beeindruckendes Bild auf der Bühne boten.

    Text: Wolfgang Niewelt


    Fotos: Wolfgang Niewelt