Wer am Osterwochenende Zeit hatte und sich nach Bad Windsheim oder nach Erlangen aufgemacht hatte, um endlich mal wieder Konzertluft zu schnuppern, wurde mit einem Konzert der Extraklasse belohnt.
Etwas kleiner als üblich, aber klanggewaltig, führte das Sinfonische Blasorchester Mittelfranken gekonnt durch die Zeiten und Räume.
Nach dem Auftakt ‘Festivo’ von Edward Gregsom hörten wir gebannt die drei Sätze von ‘Gloriosa’ von Yasuhide Ito. Beginnend mit gregorianischen Gesängen führte das Orchester sein Publikum zurück ins 16. Jahrhundert, in die Zeit der Christenverfolgung in Japan. Der zweite Satz thematisiert die Verfolgung und das Leid der Kryptochristen durch die überwiegend japanischen Musikelemente. Satz 3, Dies Festus, basiert auf einem japanischen Volkslied und schafft zusammen mit gregorianischen Elementen einen großartigen Zusammenklang von japanischer und christlich-westlicher Musik.
Frank von Suppé war mit der Ouvertüre seiner Operette ‘Banditenstreiche’ vertreten, Ivan Boumans ‘Around the Whiskey Jar’ machte Lust auf ein irisches Pub und mit Alfred Reeds ‘El Camino Real’ erklang wieder ein Klassiker der Höchststufenliteratur. Mit Feuer gespielt – und doch kamen auch die leiseren Töne zu ihrem Recht.
Auch zwei Bigbandstücke durften nicht fehlen – das Orchester spielte gekonnt und mit Freude und auch dem Publikum war anzumerken, wie gut es sich anfühlt, einfach mal wieder im Konzertsaal zu sitzen und die Musik zu genießen.
Vielen Dank den sechs Mitwirkenden der Bläserphilharmonie und Fabian Schnelle für die Moderation, mit der er gekonnt zusammen mit einer Musikerin eines andern Orchesters durch das Programm führte.