Von der “Musik in Bewegung” verzaubert
Stadtjugendkapelle zeigt ihr musikalisches und tänzerisches Können – Bühnensituation aufgelöst
HERZOGENAURACH – Ein Konzert ganz anderer Art erlebten die zahlreichen Besucher am Sonntagabend in der Turnhalle der Hauptschule am Burgstaller Weg. Eingeladen hatte wie jedes Jahr zu dieser Zeit die Stadtjugendkapelle Herzogenaurach.
Dass die Musiker und deren Ausbilder mit ihrem musikalischen Leiter Norbert Engelmann auf dem richtigen Weg sind, zeigte der tosende Applaus am Ende eines hervorragenden Konzertes. Besonders der zweite Teil, indem die Bühnensituation aufgelöst war, kam bei den Besuchern sehr gut an. Mit einer Parade unter dem Motto “Musik in Bewegung”, bei der ein ganzes symphonisches Orchester auf den Beinen war, zeigten die Musiker, dass sie auch choreografisch und tänzerisch einiges zu bieten haben.
Musikalisch begann das Konzert nach der Begrüßung durch den Präsidenten Bernhard Schwab, der viel Prominenz aus Wirtschaft und Politik begrüßen konnte, mit der Bläserphilharmonie unter der Leitung von Norbert Engelmann. Das Eröffnungsstück hatte den Titel “Continental Ouvertüre” von Johann de Meij und ist das Pflichtstück der Stadtjugendkapelle in der Höchststufe bei den diesjährigen Wertungsspielen. Hierbei handelte es sich um ein kurzes, aber sehr dynamisches Stück voller Energie und Schwung.
Potter, nicht Manitu
Es folgte die Ouvertüre zur Oper “Die Zauberflöte” von Wolfgang Amadeus Mozart. Mit diesem Stück wurde den Besuchern erstmals klar, warum das Thema des Konzertes “Zauberparade” hieß. Die Ouvertüre, wahrscheinlich jedem der Gäste bekannt, wurde mit viel Dynamik und Gefühl vorgetragen. Gleiches gilt für das Stück “Symphonic Suite” von John Williams, die Titelmelodie des Filmes “Harry Potter”. Zu Beginn waren einige Musiker damit beschäftigt, das Stück im richtigen Rahmen anzukündigen. Als Hauptdarsteller des Filmes “Der Schuh des Manitu” verkleidet kam ein Musiker an und war sehr enttäuscht, als er hören musste, dass nicht seine Film, sondern Harry Potter mit der Ansage gemeint war. Des weiteren betrat ein Zauberer mit seinem Lehrling die Bühne, um das Publikum mit seinen Zaubertricks auf das Stück einzustimmen. Zum Abschluss des ersten Teils folgte der “Starlight Express” von A. L. Webber. Mit viel Applaus wurden die Musiker in ihre verdiente Pause verabschiedet. Mit den Jüngsten, dem Schülerorchester, wurde der zweite Teil musikalisch eröffnet. Unter der Leitung von Sandra Martin trugen die jungen Musiker den “Victor`s Marsch” sowie das Stück “Rockin` on home” vor. Als Tanzeinlage hatten sich die Verantwortlichen die “Siebenbürger-Sachsen Tanzgruppe” aus Herzogenaurach eingeladen. Sie zeigten zur Musik von Hermann Kirchner “Es war emol an reklich med”, was frei übersetzt soviel heißt wie die schmucke Maid. Begleitet wurden die Tänzer mit ihren Partnerinnen von der Bläserphilharmonie.
Dunkel und mit hervorragenden Lichteffekten ausgestattet begann der “Bolero” von Maurice Ravel. Zu dem Lied liefen die einzelnen Instrumentenregister auf die Bühne, um dort ihr Können unter Beweis zu stellen. Am Ende des Stückes stand das gesamte Orchester nebst Norbert Engelmann, der hier ebenso wie bei “Land of make believe” selbst zur Posaune, bzw. der Tuba griff, auf der Bühne. Bei “Land of make believe” handelt es sich um ein Solostück, vorgetragen von den beiden Dozenten Michael Schiller am Flügelhorn und an der Trompete sowie Charly Hopp mit dem Es-Horn. Auch hier gesellten sich nach und nach alle Musiker des Orchesters spielend hinzu.
Magische Trommeln
Zwischen diesen beiden Musikstücken zeigten die Musiker der schlagenden Zunft, was sie zu leisten in der Lage sind. Sechs Musiker verzauberten auf ihren Trommeln bei dem Stück “Magic Drums” von Norbert Engelmann das Publikum. Nicht weniger gut kam der Riverdance, ein traditionelle Tanzart aus Schottland, beim Publikum an.
Sehr chaotisch ging es beim Schlussstück “Herr Inspektor” auf der Bühne zu. Alle Hände voll hatte dieser Herr zu tun, um das Chaos unter Kontrolle zu bringen. Vor allem ein Posaunist der auf seinem Einrad unterwegs war und offensichtlich unter Alkoholeinfluss stand, machte ihm zu schaffen. Letztendlich bekam er alles in den Griff und alles nahm ein gutes Ende. Ebenso das etwas andere Konzert der Stadtjugendkapelle, die in allen Belangen ihre Klasse und ihr Können unter Beweis stellte. Für die nicht nur musikalisch gelungenen Darbietungen bekamen die Teilnehmer nicht enden wollenden Applaus des begeisterten Publikums. Nach den Dankesworten von Engelmann und Schwab, die voll des Lobes für alle Akteure waren, nahm Bürgermeisterin Doris Wüstner die Gelegenheit wahr, um sich im Namen der Stadt und der Anwesenden für diese einmalige Konzert bei allen Beteiligten vor und hinter der Bühne zu bedanken. Das Konzert wird übrigens am Samstag in Puschendorf noch einmal wiederholt.
KM